Aktuelles
Auftakt des PSE-Postdoc-Kollegs TEIFUN
Innovativ und praxisnah für einen qualitätsvollen digital gestützten Fachunterricht
Die Kritik an der langsam voranschreitenden Digitalisierung in Deutschlands Schulen reißt nicht ab. In zahlreichen aktuellen Studien zeigt sich, dass die Schulen hierzulande bei der digitalen Ausstattung und auch mit Blick auf die gelebte Kultur der Digitalität beim Lehren und Lernen einen großen Aufholbedarf haben. Das muss nicht so bleiben, sagten sich die beiden Schools of Education in Tübingen und Stuttgart-Ludwigsburg und bewarben sich im Rahmen einer Ausschreibung des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg zur Evaluation der Schools mit ihrem gemeinsamen Konzept für ein einzigartiges Postdoc-Kolleg um finanzielle Förderung. Und sie hatten Erfolg! Das deutschlandweit erste kooperative Postdoc-Kolleg, das gezielt die Bedarfe von promovierten Nachwuchswissenschaftler*innen mit schulpraktischen Erfahrungen adressiert, wurde bewilligt.
Mit TEIFUN, dessen Auftakt man Anfang März feierlich in Anwesenheit von Vertretern der jeweiligen Rektorate und des Wissenschaftsministeriums in der Geschäftsstelle der Professional School of Education in Stuttgart beging, hat die erste Kohorte des Postdoc-Kollegs nun ihre Arbeit aufgenommen. Um flexibel auf die großen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts in der Lehrkräftebildung reagieren zu können, steht das Kolleg alle sechs Jahre unter einem neuen thematischen Vorzeichen. Mit seinem Fokus auf „Technologiegestützte Innovationen in fachspezifischen Unterrichtssettings“ – kurz als Akronym: TEIFUN – ist der Fokus in den nächsten sechs Jahren auf den bedeutenden Themenkomplex „Bildung und KI im 21. Jahrhundert“ gerichtet. Im Zentrum von TEIFUN steht die Frage, wie technologiegestützte Innovationen bestmöglich zu einer tatsächlichen Verbesserung des fachspezifischen Unterrichts beitragen können. Diese klar schulbezogene Ausrichtung, die auch die auf TEIFUN folgenden Kohorten haben werden, zeichnet das Kolleg in besonderer Weise aus.
Für die Forschungsarbeiten zu TEIFUN konnten insgesamt sechs Kollegiat:innen aus dem nationalen und internationalen Raum gewonnen werden. In ihren Projekten greifen die Nachwuchswissenschaftler:innen Unterrichtsthemen wie Schreibkompetenz, Hörverstehen im Fremdspracherwerb oder auch die Einbindung von Übersetzungssoftware in Sprachen auf, mit der Lehrkräfte nicht vertraut sind. Dabei werden neueste Technologien wie künstliche Intelligenz und Augmented Reality angewendet, die entwickelten Prototypen ganz konkret im Klassenraum getestet und ihre zukünftige Nutzung im Unterricht durch entsprechende Forschung optimiert. Im Rahmen ihrer Forschungszeit von sechs Jahren sollen sich die Kollegiat:innen habilitieren, um im Anschluss auf Professuren in den Fachdidaktiken oder Bildungswissenschaften berufen zu werden. Damit leistet das Postdoc-Kolleg langfristig auch einen entscheidenden Beitrag zur Lehrkräftebildung.
Ministerialdirektor Dr. Hans Reiter vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, welches das kooperative Postdoc-Kolleg als Bestandteil einer akademischen Zukunftsstrategie des Landes dauerhaft finanziert, Prorektor Professor Peter Grathwohl von der Universität Tübingen und Rektor Professor Jörg Keßler von der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg gaben dem Kolleg unterstützende Worte mit auf den Weg und wünschten den Nachwuchswissenschaftler:innen Durchhaltevermögen und gutes Gelingen bei ihren ambitionierten Projekten.
Die Stuttgarter Direktorin des Kollegs, Professorin Christine Sälzer, stellte erfreut fest: „Schulische Bildung ist eines der zentralen Themen unserer Zeit und zugleich auch eine Forderung an die Lehrkräftebildung. Mit dem kooperativen Postdoc-Kolleg konnte ein Format geschaffen werden, das auf Dauer und nicht als kurzfristig angelegtes Projekt eine akademische Umgebung für exzellente Nachwuchsforschende schafft, die sich somit ein wissenschaftliches Profil bilden und ihre Forschung in den Dienst der Unterrichtsentwicklung stellen können.“
Professor Thorsten Bohl, der Tübinger Direktor von TEIFUN, äußerte sich ebenfalls sehr erfreut über den Start des Kollegs: „Das Profil des Postdoc Kollegs sowie die standortübergreifende Kooperation zwischen den beteiligten Schools of Education sind einmalig in Deutschland. Wir freuen uns zudem über sechs exzellente Postdocs, die wir in einem aufwändigen Verfahren gewinnen konnten. Nach langer Vorbereitungszeit können wir nun endlich starten.“
Weiterführende Informationen auf der Internetpräsenz von TEIFUN
Kontakt:
Dr. Klaas Macha (PSE)
Dr. Sebastian Koch (Tüse)